Essstörungen
Wenn Essen ein stark belastendes Thema im Leben wird…
Zeichen können sein
…ich gehe in der Nacht oft zum Kühlschrank und esse alles was ich finde…
…meine Gedanken drehen sich ständig darum, was esse ich, wann esse ich,
wieviel esse ich, ich habe Hunger,…
…ich mache Diäten, hungere ich mich um einige Kilo runter, aber in einigen
Monaten sind sie wieder oben oder mehr…
…ich esse viel, viele Lebensmittel, fühle mich dann ganz schrecklich und
gehe dann aufs Klo…
…ich esse sehr viel weniger als die Anderen, vermeide mit anderen
gemeinsam zu Essen…
…ich fühle mich ständig zu dick…
…ich bin viel zu dick oder zu dünn…
…
Dann könnte es vielleicht eine Essstörung sein, die eventuell auch
gesundheitsgefährdend ist.
Der erste Schritt ist die Erkennung, dass etwas nicht stimmt,
dann kann ich mich vielleicht jemand anvertrauen, vielleicht auch
einem/er Psychotherapeuten/in.
Ich muss aber nicht gleich sagen, was los ist, manchmal dauert es
eine Weile, bis ich es ansprechen kann,
dass ist ok, da es nicht leicht ist, und manchmal Zeit braucht.
Aber es gibt Hilfe…
Essen ist lebensnotwendig. Es dient neben dem Erhalt der körperlichen Leistungen auch dem Genuss und spielt in unserem Alltag daher auch eine große Rolle für unser familiäres und soziales Leben. Gestörtes Essverhalten kennzeichnet sich dadurch, dass die Betroffenen sich ständig mit dem eigenen Körpergewicht und dem Essen beschäftigen und dabei den eigenen Körper ablehnen.
Ursachen
Vielen verschiedene Faktoren sind für die Entstehung einer Essstörung mitverantwortlich z.B.: Veranlagung, gesellschaftliche Idealvorstellungen, schwierige Lebensphasen, mangelndes Selbstsicherheit / Selbstwertgefühl , Dauerstress, …
Arten der Essstörungen
Magersucht (Anorexia Nervosa)
Die Betroffenen sind unzufrieden mit ihrem Körper und versuchen durch ständige Abmagerung ihr Selbstgefühl zu verbessern. Beginn der Problematik ist meist vor dem 25. Lebensjahr und der Gewichtsverlust ist enorm, mehr als 25% und teilweise gesundheitsgefährdend. Der Gewichtsverlust wir durch eingeschränkte Ernährung, übertriebene Bewegung herbeigeführt, manchmal auch durch Gebrauch von Appetitzüglern oder Abführmitteln). Es dreht sich ein Großteil der Aufmerksamkeit um die Nahrungsaufnahme oder die Nahrung an sich. Eingeschränkter übertriebene Ernährung wie kein Fett, kein Süsses, kein Fleisch, kein Brot sind auch Kennzeichen. Die körperlichen Folgen wie Herzrythmusstörungen, Kälte, Unruhe, Ausbleiben der Monatsblutung und Schwäche werden toleriert. Es sind 1-2% der Bevölkerung betroffen und 5-10% der Erkrankten sterben an den Folgen der Magersucht. Oftmals wandelt sich diese Krankheit im Laufe der Zeit in Bulemie um.
Ess-Brechsucht (Bulimia Nervosa)
Normalgewichtige Patienten mit normalem Gewicht, aber der Überzeugung extrem dick zu sein. Es treten Heißhungerattacken, tags oder nachts auf. Ein Großteil der Gedanken dreht sich ums Essen. Heimliches Essen, Abführmittel und Erbrechen sind ebenso Kennzeichen. Auch besteht große Angst vor Gewichtszunahme.
Einige körperliche Folgen sind: Schädigung der Nieren, Herzrythmusstörungen, Reizung der Speiseröhre. Die Dunkelziffer der nicht behandelten Ess-Brechsucht ist sehr hoch...
Psychotherapie kann helfen
Es müssen auch die körperlichen Begleiterscheinungen behandelt werden. Die Therapieziele werden individuell angepasst auf die gegenwärtige Situation. Ängste, normales Essverhalten, Selbstfürsorge, Selbstwert, Akzeptanz des eigenen Körpers und Konfliktbearbeitungen sind nur einige Themen.
Entspannungstraining kann auch eine sehr gute Unterstützung sein. Ressourcenarbeit, das Wissen und die Umsetzung der eigenen Energiequellen sind ebenso sehr hilfreich. Manchmal ist es notwendig alte Verhaltensmuster neu zu überarbeiten und neue hilfreiche Muster zu entwickeln. Auch die Arbeit mit der Vergangenheit kann helfen zu verstehen, warum manche Probleme im Leben immer wieder entstehen, um dann einen heilsameren Umgang mit der Vergangenheit zu entwickeln.